Freunde und Helfer?
Ausgehend von einem aktuellen Fall im Bezirk war das Hauptthema am Mittwoch im Integrationsausschuss „Wie ist die Situation in Berlin gestrandeter EU-Bürgerinnen und Bürger und was kann der Bezirk tun?“ Dazu beschrieben zwei Oberkommissare der Polizeidirektion 2 (Spandau und Charlottenburg-Wilmersdorf) mit dem Fachgebiet Integration und Migration ihre Arbeit. In ihrer 10-köpfigen Arbeitsgruppe werden mehrere Sprachen gesprochen und die interkulturelle Kompetenz wird laufend erweitert. Sie sehen sich zum Großteil als „Freunde und Helfer“ und suchen, um das zu vermitteln, den ständigen Kontakt mit allerlei migrantischen und Moscheevereinen. Das ist sehr nett gemeint, aber doch ein bisschen schwierig, weil eine ihrer Aufgaben die Zuarbeit zur Ausländerbehörde ist.
Ebenfalls kam Frau Nastase vom Verein Südosteuropakultur und stellte ihre Arbeit vor.
Es war sehr interessant, dies alles und auch ein paar rechtliche Aspekte kennenzulernen. Und auch ein bisschen zum „Haare-raufen“, wie umständlich organisiert manche Dinge doch sind. Deshalb ist es auch so schwierig, im eingangs genannten Fall Hilfe zu leisten; niemand scheint tatsächlich zuständig zu sein. Nun geht es hier um Menschen aus der Europäischen Union. Hätten sie zufälligerweise einen anderen Pass, wäre daraus keine engagierte Lösungssuche im Ausschuss geworden, sondern die selben bedauernswerten Leute wären von unseren (wirklich) freundlichen Polizisten in den nächsten Abschiebeknast begleitet worden.
Das ist alles nicht schön, aber das Schlimmste an dem Spätnachmittag waren doch einige garstige Äußerungen, insbesondere eines Verordneten der CDU, der ganz offensichtlich das „C“ in seinem Parteinamen nicht verstanden hat und den ich nebenbei dezent darauf hingeweisen musste, dass es übrigens deutsche Staatsbürger sind, die in der sogenannten Ausländerkriminalitätsstatistik in Österreich an erster Stelle stehen.
Veröffentlicht am 24. Mai 2012 in Ausschüsse und mit Integration, Polizei, Rassismus getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.
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