BFV gegen Gewalt und Amtliches
Die erste Woche des Neuen Jahres war diesmal glücklicherweise (partei- und BVV-)politikfrei geblieben, was ich dringend nötig hatte. Diese Woche ging es dann aber doch los und der erste Rathaustag bestand gleich aus Ältestenrat, Sport-Ausschuss und Wahlmitgliederversammlung für den Europawahl- und Bundesparteitag.
Der Ältestenrat war schnell vorbei und der Papierstapel mit den Drucksachen für die BVV nächste Woche erfreulich dünn.
Herr Liesegang vom Berliner Fußball Verband hätte eigentlich schon im Dezember über Gewalt beim und rund um den Fußball berichten sollen, war aber wohl ins falsche Rathaus eingeladen worden, wo ihm niemand auf der Suche nach dem Ausschuss weiterhelfen konnte. Also kam er diesmal und stellte erst einmal den BFV kurz vor.
Zum eigentlichen Thema: Bei rund 400 Vereinen mit 3300 Teams und ca. 35000 Spielen pro Saison kam es 2012/13 zu ungefähr 60 Spielabbrüchen und 3000 Vorfälle beschäftigten das Sportgericht, wobei es sich meistens nicht um gravierende Ereignisse handelte. Die Zahl der Spielabbrüche ist in den letzten Jahren rückläufig, ebenso die der körperlichen Angriffe, während verbale gleichzeitig ansteigen.
Nach mehreren gröberen Verstößen, die auch öffentlich bekannt wurden, bemüht sich der BFV um Eindämmung und gibt seit 2007 spezielle Handlungsempfehlungen für Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen heraus.
Gegen Rassismus werden regelmäßig Schulungen auch für die Vereine in Kooperation mit der Mobilen Beratung gegen Rassismus (mbr) angeboten, gegen Homophobie zusammen mit dem LSVD. Trainerinnen und Trainer, gerade im Jugendbereich tragen besondere Verantwortung und sid auch beim Thema Sucht die wichtigste Zielgruppe.
Beim Kinderschutz ist der BFV im Kontakt mit dem mit LKA, wo mindestens einmal pro Monat eine Anzeige aus dem gesamten Sportbereich eingeht. Hier besteht besonderes Problembewusstsein und neben Schulungen gemeinsam mit dem Landessportbund ist ab 17.1. eine spezielle Kampagne für Kinder, um sie zu stärken, geplant. Der BFV empfiehlt den Vereinen, sich alle vier Jahre ein Erweitertes Führungszeugnis von Übungsleitern vorlegen zu lassen.
Seit letztem Sommer gibt es außerdem „Elternzonen“, da es bei der Jugend oft die umstehenden Erwachsenen sind, die ein schlechtes Vorbild abgeben.
Die beispielhafte Aktion „Sprachfoul“ von Rot-Weiß Victoria Mitte soll ebenfalls bei anderen Vereinen propagiert werden.
Alles in allem scheint der BFV hier nicht untätig und auf einem guten Weg zu sein. Herr Liesegang wird in einem Jahr über die weiteren Entwicklungen berichten.
In der anschließenden Diskussion wurden neben Fragen zu weiteren Maßnahmen im Bereich Kinderschutz, Rassismus und – infolge des heutigen Outings von Thomas Hitzlsperger – Homophobie im Männerfußball angesprochen. Wie öfter in der Runde kamen da so manche, mehr unwissende als böse gemeinte, gleichwohl grenzwertige Begriffe und auch Ansichten. Meine, neben anderen gestellte, Frage nach Sexismus hat Herr Liesegang wohl überhört. Als jedoch ein Bürgerdeputierter meinte, irgendwas von anderen Kulturkreisen und ihr Unverständnis gegenüber Homosexualität herumschwadronieren zu müssen, war es denn doch wieder zu viel und ich sah mich zu einer Entgegnung genötigt, die dann als passendes Schlusswort stehen blieb.
Was die Sitzungsplanung für 2014 betrifft, bat Herr Fenske bis zum nächsten Mal um Vorschläge für Orte oder Themen – und ich reiche hiermit die Frage an die Leserschaft weiter.
Zum aktuellen Stand Sportstättenentwicklungsplan / Sportentwicklungsplanung (= Senatsdeutsch) gab Herr Schönfeld aus der Verwaltung seinen Zeitplan bekannt: Im Januar und Februar werden die Sportentwicklungsplanungen anderer Bezirke (wo vorhanden) gesichtet und verglichen. Im März / April möchte er Schwerpunkte entwickeln und dem Ausschuss vorstellen. Bis September sollen Ausarbeitung und Präsentation erfolgen und im Dezember wird das Endprodukt, unter Einbeziehung aller Anmerkungen auch des Ausschusses, schließlich vorgestellt.
Etwas erstaunlich fand ich die Information, dass es vor 7 Jahten einen Antrag von Grünen und CDU auf Aufstellung eines Sportstättenentwicklungsplan gab – und dass doch jetzt schon etwas in der Richtung geschieht! Ansonsten wäre es sowieso eine vom Gesetz („Sportgesetz“ § 8) vorgegebene Aufgabe. Im Internet gäbe es auf den Seiten der zuständigen Senatsverwaltung auch eine Broschüre dazu. Wahrscheinlich habe ich da aber wieder einmal Sehschwierigkeiten ….
Veröffentlicht am 8. Januar 2014 in andere Sitzungen, Ausschüsse und mit Ältestenrat, Homophobie, Rassismus, Sexismus, Sport getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.
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