Viel Interesse für Spielplätze

Was bisher noch nicht vorgekommen ist: diesmal wurden in der Spielplatzkommission vier Anträge diskutiert:

Drucksache (DS) 0701/4, in der die CDU fordert, dass nach der Auflösung der pauschalen Minderausgaben verbleibenden Investitionsmittel in Höhe von 683.000 Euro für das Jahr 2014 für die Erneuerung von maroden Spielplätzen verwendet werden. Wer sollte da etwas dagegen haben?

DS 0709/4 der SPD, mit der die SPD wünscht, dass das Bezirksamt Einfluss auf private Spielplätze, die seit 1978 beim Bau von Wohnungen Pflicht sind, Einfluss nimmt und eine Art Spielplatzleitfaden erstellt. Frau Pinkvoss-Müller hatte sich besonders gut vorbereitet und trug die Sache mit größtmöglicher Detailtreue vor. Es zeigten sich ein paar Probleme, welche Abteilung, Bau- oder Grünflächen-, oder das Land genau wofür zuständig ist. Dass meistens etwas lieblose Spielplätze mit einer Sandkiste und einem 08/15-Gerät aufgestellt werden, die niemanden begeistern, kann es ja nicht sein. An der Stelle musste ich mich zu einer klischeemäßigen Äußerung, wie sie oft in Ausschüssen zu hören ist (meistens, wenn ohnehin schon alle einig sind, aber Mitglieder der traditionellen Fraktionen meinen, auch noch irgendetwas sagen zu müssen) hinreißen lassen: „Die Piratenfraktion (Piratinchen war an ihrem Geburtstag entschuldigt) und DIE LINKE. unterstützen die Idee eines Leitfadens, gerade im Hinblick auf unseren noch folgenden Antrag ….“. Üblicherweise hätte ich das nicht so gestelzt formuliert, aber ich hatte einfach Spaß dabei.
Die Spielplatzkommission wird sich demnächst weiter dem Thema widmen.

Auch von den Grünen, die ich ansonsten bei den Sitzungen vermisse, gab es einen Antrag: DS 0719/4: Das Bezirksamt soll bei den zuständigen Stellen auf Landesebene ein „Spielplatz-Programm“ analog des „Schlaglochprogramms“ für die notwendige Instandsetzung sanierungsbedürftiger Spielplätze einfordern. Diskussionen oder Widerspruch erübrigten sich.

Dann kam unser Antrag, DS 0725/4 zur Barrierefreiheit auf öffentlichen Spielplätzen, dran. Einerseits versuchte ich mich – es war schon so viel geredet worden – kurz zu fassen, aber auch alles Wesentliche zu sagen, um die bekannten Bedenken auszuräumen, wobei mir, ob gewollt oder nicht, Herr Sell und Marc Schulte mit ihren Wortmeldungen gut passende Vorlagen gaben. Die Erfahrungsberichte, die mir Micha und Piratinchen auf den Weg mitgegeben hatten, waren ebenfalls sehr hilfreich. Sher gefreut habe ich mich zu sehen, dass anscheinend die Offenheit dem Thema gegenüber inzwischen zugenommen hat, auch wenn ich die Idee Einiger, sich auf wenige einzelne Spielplätze, gewissermaßen als Vorzeigeobjekte, zu konzentrieren, nicht im Sinne unserer Wünsche finde. Darüber lässt sich aber gewiss noch reden und der Antrag kommt bei der Sitzung im Januar wieder auf die Tagesordnung. Dann gibt es auch einen Plan zu den kommenden Bau- bzw. Sanierungsvorhaben und Herr Friedrich, der bezirkliche Behindertenbeauftrage, wird miteingeladen, worum ich gebeten hatte. Wir bleiben dran.

Beim nächsten Mal wird es außerdem, auf Anregung eines jungen Experten, eine Liste aller Plätze, auf denen Fußball, Basketball, Rollhockey und Skaten möglich ist geben. Und es wurde vermeldet, dass ein wohlhabender Vater den Ersatz eines kaputten Spielgeräts auf dem Spielplatz Mansfelder Straße sponsert. Das ist sehr schön – und doch auch ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

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Veröffentlicht am 28. Oktober 2013 in andere Sitzungen und mit getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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