Ausbildungsplätze, fehlendes Geld, Namen u. a.

Bei diesem Sommerwetter fällt es schwer, konzentriert in einem Ausschuss zu sitzen und nicht immer wieder sehnsüchtig aus dem nächsten Fenster zu schauen. Nun richtet sich der Terminplan der BVV aber nicht nach den Außentemperaturen und hitzefrei gibt es höchstens in der Schule.

Wichtige Anträge und andere Themen können natürlich auch nicht warten und so ging es unter anderem um den Erhalt der Ausbildungsplätze in der Bezirksgärtnerei. Hier wurde einstimmig beschlossen, dass hier ein Gutachten prüfen soll, wie die geplante Ausgliederung durchgeführt werden kann, dass dabei die Ausbildungsplätze gleichzeitig bestehen bleiben.

Die Haushaltsplanung 2013 / 14 für das Tiefbau- und Grünflächenamt konnte noch nicht vorgelegt werden. Laut Entwurf ist darin eine Kürzung von 200.000 Euro (20.000 Euro davon für die Sportanlagen) vorgesehen.
Passenderweise wurden in der Sitzung auch Fotos vom Spielplatz in der Pfalzburger Straße herumgereicht. Dort sind die hölzernen Wegebefestigungen inzwischen morsch und abgebröckelt, so dass die Wege gesperrt werden müssen. Marc Schulte gab bei der Gelegenheit an, dass alleine das Wiederherrichten der in den letzten drei Jahren abgebauten, schadhaften Spielgeräte im Bezirk 429.000 Euro kosten würde. Wenn nun schon rund die Hälfte dieser dringendst benötigten finanziellen Mittel im neuen Haushalt gestrichen werden soll (und man weiß, dass auch vorher so gut wie kein Geld für die Spielplätze da war), lässt sich leicht vorherahnen, was das für die Zukunft – gerade die unserer Kinder! – bedeutet.

Unter anderem gab es noch eine Diskussion um ein mögliches Hundeverbot auf dem Brixplatz, die Fahrradstellplätze am Stuttgarter Platz, die baldige Wiedereröffnung des Seiteneingangs zum Schlosspark, das Parkwächterhäuschen im Lietzenseepark und den Wunsch von Urbanis, die 16 bezirkseigenen Kioske zu übernehmen. Letzeres führte zu einer längeren Diskussion, bei der einige Verordnete mehr sprachen als zuhörten. Mehr als den Vorschlag und eine hübsche Bewerbung existiert bislang noch nicht und der Stadtrat wird sich das Angebot erst einmal anschauen, bevor irgendetwas Konkreteres besprochen werden kann. Sehr leicht wird es Urbanis wohl nicht haben, da sich der Geschäftsführer bei einem zurückliegenden Auftritt im Ausschuss anscheinend nicht sehr beliebt gemacht hat.

Es wurden noch zwei Wünsche nach Straßenumbenennungen vorgestellt: einmal nach Rückbenennung der Schellendorffstraße und für den Platz vor dem Mommsenstadion wurde ein ehemaliger Olympiasieger des SCC vorgeschlagen. Angesichts der bekannten Zahlenverhältnisse von Männer- zu Frauennamen auf den Straßenschildern kann ich da keinesfalls zustimmen. Wenn schon, dann wird sich doch mit Sicherheit auch eine verdiente Sportlerin für diese Ehre finden. Leider findet sich in den Ausführungsvorschriften des Berliner Straßengesetzes der Passus „Straßen dürfen grundsätzlich erst nach Ablauf von fünf Jahren seit dem Tode der Person benannt werden.“ Ausnahmen sind in besonderem gesamtstädtischen Interesse bei Zustimmung des Senats jedoch möglich. Unter keinen Umständen möchte ich Kerstin Elger ein baldiges Ableben wünschen, aber ich hielte sie, die am 6. Oktober 1996 im Spiel gegen Heike Rheine in eben diesem Mommsenstadion als erste Frau das „Tor des Monats“ mittels eines Fallrückziehers erzielt hatte und als bislang einzige Berlinerin diesen Titel verdiente, für die beste, weil junge Mädchen ermutigende, Wahl.

Übrigens wurde bemerkenswerterweise diesmal kein einziger Baum erwähnt.

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Veröffentlicht am 7. August 2013 in Ausschüsse und mit , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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