Verschiedenes – und Fische!
Sicher, es kamen auch wieder Bäume zur Sprache, einige davon übrigens zu Unrecht. Seit gestern weiß ich nämlich, dass der Ausschuss für Tiefbau und Grünflächen nur für Bäume auf öffentlichem Grund zuständig ist. Für Baumfällungen auf Privatland ist der Ausschuss für Umwelt und Naturschutz die richtige Adresse.
Ansonsten kamen aber allerlei Vorschläge, wie denn der Mittelstreifen des Kudamms, möglichst gratis oder mit geringen Kosten, verschönert werden könnte. Entschieden wird das erst in ein paar Wochen.
Eine interessante Sache ist das Pilotprojet „Call-a-bike“ der Deutschen Bahn, das nun auch auf die sogenannte City West (= südöstliches Charlottenburg) ausgeweitet werden soll. In einer Präsentation wurden 16 mögliche Standorte für die Leihfahrräder vorgestellt. Die Idee ist gut, allerdings sind die Leihgebühren mit 8 Cent pro Minute weniger attraktiv.
Diesmal wurde auch über zu fällende, d. h. abzureißende, Lampen im Ruhwaldpark diskutiert. Hier gibt es die Schwierigkeit, dass deren Reparatur teuer wäre, der Abriss allerdings auch. Könnte man da nicht ganz unbürokratisch ein paar Schrottsammlern Bescheid geben?
Wobei ich mir dann allerdings innerlich die Haare raufte, war die Geschichte mit der Belüftungsanlage im Lietzensee. Diese wurde nach den letzten strengen Wintern eingebaut, um das Eis am vollständigen Zufrieren zu hindern, damit die vorhandenen Fische nicht ersticken. Tonnenweise sollen im folgenden Frühjahr tote Karpfen, die sich wohl kräftig vermehren, aus dem See gefischt worden sein. Besprochen wurde nun das Problem, dass das Eis, wenn es dafür kalt genug wird, nicht an allen Stellen des Sees tragfähig ist – das war ja der Sinn der Belüftung – und möglicherweise unvorsichtige Spaziergänger einbrechen könnten.
Wahrscheinlich wird es ein paar Fischschützer und Fischschützerinnen aufbringen, aber sicherheitshalber soll die Belüftungsanlage, von der ich lieber nicht wissen möchte, was sie gekostet hat, entfernt werden. Wie Marc Schulte treffend bemerkte, wäre es in der Natur üblich, dass in strengen Wintern Fische auch schon einmal sterben. Weil ich nun aber selbst eine Fischliebhaberin bin und Verschwendung grundsätzlich hasse, kam ich nicht umhin vorzuschlagen, im Herbst Angelgenehmigungen, nach sozialen Kriterien, zu vergeben. Das könnte der klammen Bezirkskasse vielleicht ein paar Einnahmen bescheren, zumindest aber sparen helfen und Menschen, die sich Rogacki (= ein Fischgeschäft in der Wilmersdorfer Straße) nicht leisten können, ein leckeres Essen bescheren. Vielleicht sollte ich dazu einen Antrag formulieren.
Veröffentlicht am 9. März 2012 in Ausschüsse und mit Bäume, Kudamm, Lietzensee, Wasser getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 3 Kommentare.
Es allen recht zu tun, ist eine Kunst, die niemand kann… Die Idee mit der Belüftungsanlage war an sich nicht schlecht, auch wenn es für den gesamten See insgesamt nichts nutzt und die Problematik in der (nicht vorhandenen) Seetiefe und in der Verschlickung des Grundes liegt. Das Fischsterben vor ein paar Jahren war in der Tat eine unschöne Sache. Jetzt wollen die Leute aber offenbar wieder lieber Schlittschuhlaufen – die toten Fischkadaver sind vergessen. So denn, im Verein „Bürger für den Lietzensee e.V.“ raufen wir uns auch die Haare. Das Bezirksamt muss man an dieser Stelle jedoch in Schutz nehmen. Es ist in dieser Frage leider ein wenig zum Spielball der Bürgerinteressen geworden. Vom Fischen im Lietzensee rate ich aber dringend ab. Der Park ist kein Angelrevier und außerdem sind die Fische eher ungenießbar, weil soviel Straßenabwasser ungefiltert in den See fließt.
Danke für die Erklärungen! Wie meistens sind Dinge nicht so einfach, wie sie vielleicht auf den ersten Blick erscheinen und manch gute Idee erweist sich in der Praxis als weniger tauglich.
Der Hinweis mit dem Straßenabwasser stimmt leider. Da ich keine Ingenieurin bin, weiß ich momentan gar nicht, ob sich dieses vielleicht auf vergleichsweise einfache Art z. B. umleiten ließe. Denn schade ist es um die ungenutzten Fische, so sie den Winter ohnehin nicht überleben würden, allemal.
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