Familien in Cha-Wi und wieder ein geplanter Verkauf
Heute hätte ich mich um 17:30 Uhr eigentlich zweiteilen müssen, um sowohl zum Integrationsausschuss, wie auch zur gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Tiefbau und Bäume, Stadtentwicklung sowie Wirtschaft, Ordnung und Verkehr gehen zu können. Noch weiß ich nicht, wie es funktioniert und weil Wolfgang am zweiten Termin teilnahm, war ich wieder einmal im Gertrud-Bäumer-Saal.
Themen waren zum einen die „Leitlinien für ein familienfreundliches Charlottenburg-Wilmersdorf“, die auf den Seiten des Lokalen Bündnisses für Familie zu finden sind. Herr Wolframm aus der Abteilung Jugend trug dazu einige hochinteressanten Zahlen vor, z. B. dass nur in ungefähr jedem 8. Haushalt in unserem Bezirk Kinder unter 18 Jahren wohnen und dass rund 1/3 aller Familien allein erziehende Elternteile haben. Dass in Charlottenburg-Wilmersdorf 35% aller Menschen Migrationshintergrund haben, konnte ich mir noch ungefähr vorstellen, eher unbekannt dürfte jedoch sein, dass nur circa 11% im Bezirk diesen durch Herkunft oder Familienmitglieder aus der Türkei herleiten können. Fast gleich viele verdanken ihn ihrer Geburt oder der ihrer Eltern in Polen, auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion und – etwas weniger zahlreich – im damaligen Jugoslawien. Die Zahlen aus den Ländern der Europäischen Union vor 2000 sind insgesamt recht hoch, am höchsten aber aus „Sonstiges“. Das zeigt doch sehr deutlich, wie international und multikulturell unser Bezirk tatsächlich ist. Erstaunlich ist dann aber doch, dass in den genannten Leitlinien, Menschen mit Migrationshintergrund nur an einer Stelle, und zwar im Zusammenhang mit Problemen, erwähnt werden. Dabei hatte Herr Wolframm geschildert, dass sich gerade in dieser Hinsicht Familien egal welcher Herkunft kaum unterscheiden.
Auch im Integrationsausschuss ging es natürlich um den Bezirkshaushalt und hier insbesondere um das interkulturelle Begegnungszentrum Pangea-Haus. Auch dieses soll, wie es beschönigend heißt, abgegeben werden. Leider lagen dazu gar keine Zahlen vor, so dass es etwas schwierig ist, darüber im Detail zu diskutieren. Die dor ansässigen Vereine bezahlen jedenfalls Miete und, wie gesagt wurde, in einer Höhe, die auch Rücklagen für Reparaturen und Sanierungsarbeiten beinhaltet. Auch an der Stelle wieder die Frage: nanu? Und warum will der Bezirk das Gebäude dann verkaufen? Welche Extra-Kosten verursacht es denn?
Da der Integrationsbeauftragte offensichtlich weniger wehrhaft ist als Frau Rabe und einige der Anwesenden meinten, dass auf das Haus verzichtet werden könne, wurde im Gegensatz zu gestern leider kein Beschluss für eine Empfehlung zum Erhalt gefasst.
Veröffentlicht am 22. Februar 2012 in Ausschüsse und mit Integration getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.
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